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Lesebühnen, Blog als Testament?

Lesebühnen, Slams, U-20 Slams, Speak Tank und mehr. Lebendige Literaturformen überall. Auch heute in der Lesebühne im Bett in Frankfurt.Der Text unten wird schon voeher hier reingestellt und abends vorgetragen. Anders macht es das Literaturhaus Frankfurt. Es widmet sein Poetry-Festival einer verstorbenen englischsprachigen Dichterin, die zu Lebzeiten nur drei Gedichte veröffentliche. Alles andere Post Mortum. Wäre es da nicht tetamentarisch angebracht im Falle einer Berühmtheit nach dem Tod folgende Klausel einzufügen:
Ich verfüge das bei Lesungen meiner Texte nach meinem Tod, meine Urne mit den Überresten dabei ist. Meinen Honoraranteil spenden sie bitte armen lebenden Dichtern und Dichterinnen.

Juristisch wäre es heute noch zu klären ob man sein Testament in einem Blog schreiben kann, genauso wie Patientenverfügungen. Reicht das Passwort als Unterschrift und die gesetzlichen Folgen aus ?

Doch ncoh scheint mir die Sonne, und das soll noch lange so bleiben.

Speak Tank – www.gestuet-renz.com
www.alexanderpfeiffer.de

Slamtermine www.mairisch.de

und nun noch eine :

Radtour

Da draußen steht mein Fahrrad. Da draußen steht mein Fahrrad und ich könnte mich einfach drauf setzten und losfahren. Erst mal zur Nidda, dann durch den Solmspark, Biegwald und am Opelkreisel vorbei. Dann an der Messe zum Hauptbahnhof, Münchnerstraße. Runter in die Stadt. Über den Main, nach Sachsenhausen und ins Bett zur Lesebühne oder einer netten Band. Aber wenn ich schon in Sachsenhausen bin, könnte ich auch mal wieder in den Stadtwald fahren. Der Schiller, hat da auch schon geschlafen. Ich sollte meinen Schlafsack mitnehmen und das Regenkap, Handy und die Kreditkarte. Nachdem ich dann im Stadtwald geschlafen habe, geht es an die Sehringkiesgrube zum Baden. Die Fahrradsession geht ja schon früh los dieses Jahr. Von der Sehring ist es auch nicht mehr so weit zum Rhein. Da geht es dann nur Flussaufwärts. Ich sollte eh etwas abnehmen und mich bewegen. Der Spargel im hessischen Ried kommt auch schon langsam.
Mit polnischen Erntehelferinnen Spargel essen, Weinschorle trinken und im Bauwagen schlafen, habe ich auch noch nicht gemacht. Wenn ich dann schon da bin, geht es den Rhein lang. Links die Berstraße, rechts die Pfalz und vor mir die BASF. Bei Karlsruhe gibt es auch schon nette Campingplätze. Ach, die Verwandtschaft auf dem Bauerhof bei Lahr, wollte ich auch mal wieder besuchen. Dann aber über dem Rhein nach Frankreich, durchs Elsas und rüber nach Besancon und Djon. Dorf für Dorf, von Baguette zu Baguette von Camembert zum Camembert, vom Weißwein zum Rotwein zur Rhone. Endlich bergab Richtung Süden. Links Weinberge, rechts die Autobahn und die Atomkraftwerke. Vor mir Lyon, ah mein geliebtes Lyon, fast wie in Frankfurt. Weiter zur Ardeche, Carmague, rüber nach Marseille zur Bar de la Marine und dann die Küste lang so bis Perpingiou. Jetzt bloß nicht über die Berge sondern so rüber, übers Land nach Bourdeux an den Atlantik. Der Wellen wegen. Dann runter nach Pamplona und wenn ich schon da bin noch mal den Pilgerweg nach Santiago de Compostella. Da kann man bei jeder Dorfkirche übernachten, bekommt einen Tee und einen Spruch von den Christschers. Dann rüber zum Cap Finester, wenn ich doch schon mal da bin. Die Küste runter nach Porto, Lisabon, Villanova de Milfontes, nach Lagos. Rüber nach Spanien und Gibralta. Nur schade das ich kein Mountainbike habe, den ohne ist man in Marokko aufgeschmissen, obwohl die da auch ganz gerne geklaut werden. Also die Küste hoch nach Barcelona. Schnell weiter über Rom, Sofia, Istanbul zur Krim, möglichst bevor es dort kalt wird. Ansonsten über den Libanon, Syrien, Pakistan nach Goa zum überwintern.

Ich müsste nur noch meine Freundin fragen ob sie mitkommen möchte, die Bank anrufen wegen des Überziehungskredites, das mit der Chefin klären wegen der Freistellung und dem negativen Arbeitszeitkonto. Und das mit der Krankenkasse, der Zahnärztin, meiner Hausärztin, den Versicherungen und den Daueraufträgen und der Nachsendeantrag. Oder sollte ich mich gleich an einem Berufsbetreuer wenden?
Dann schnell noch die Wohnung untervermieten, das alte Auto, den Biedermeiersekretär und die Kunstsammlung veräußern und nicht vergessen regelmäßig bei meinen Eltern anrufen. Dem Dirk von der Lesebühne sag ich Bescheid, dass er meine Texte vom Poesie-Blog über bepoet.de ablesen soll, und das Rad sollte ich auch mal wieder aufpumpen.

O, mein Rad ist schon wieder platt. Na, dann wird das heute wohl nichts mit dem Ausflug.